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Ad Blocker in der Kritik

10-11-2015 0
Des einen Freud, des anderen Leid: Ad Blocker werden unter Usern immer beliebter.

Sie erkennen Werbeflächen auf Websites und blenden diese aus. Die Gründe, warum Nutzer Ad Blocker einsetzen sind vor allem folgende: Erstens fühlen sich viele genervt von Werbeformen, die den Zugang zum eigentlich gewünschten Content erschweren, indem sie sich z.B. über Text legen und nicht einfach erkennbar ist, wie man sie wieder schließt. Besonders störend wird Video-Streaming empfunden, das ohne erkennbares Zutun des Nutzers einfach abspielt. Zweitens gibt es Werbeformen, die den Aufbau einer Website verlangsamen. Und drittens schlägt das allgemeine Unbehagen gegenüber Firmen, die im Internet Nutzerdaten abgreifen wollen, auch auf die werbetreibenden Unternehmen durch.

Die Beweggründe der Nutzer sind gut nachvollziehbar und die Anbieter von Ad Blocking-Anwendungen scheinen somit die Guten zu sein, die den geplagten Surfer von seinem Übel befreien. Doch so einfach ist das nicht. Denn Webseitenbetreiber müssen ja von etwas leben und für viele ist Werbung die wichtigste, wenn nicht einzige Möglichkeit Geld zu verdienen. Werbeflächen sind also oft die Existenzgrundlage, auf der überhaupt ein Internetangebot bestehen kann. Die einzigen Alternativen zur Finanzierung via Bannerverkauf wäre Content kostenpflichtig anzubieten bzw. sich über Spenden zu finanzieren – was einige ja durchaus tun. Die Frage ist nur, ob es das ist, was der Nutzer tatsächlich will und ob das im Sinne eines „freien Internets“ wäre, in dem weitgehend jeder Zugriff auf möglichst viele Angebote hat?

Und auch die Beweggründe der Ad Block-Anbieter müssen kritisch hinterfragt werden. Da es heute schon welche gibt, die gegen Zahlung unaufdringliche Werbeformen von Firmen nicht blocken, muss man zumindest deren altruistische Haltung in Frage stellen. Solche Anbieter möchten nur etwas vom Kuchen der Werbetreibenden abbekommen. Und selbst, wer sich nicht auf solch dubiose Weise finanziert, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, vielleicht die Sache mit der Werbung nicht zu Ende gedacht zu haben. Webseitenbetreiber verzeichnen zum Teil massive Einbrüche bei den Werbeeinnahmen, weil die click through rates aufgrund der vielen Ad Blocker in die Knie gehen. Das ist existenzbedrohend.

Kritik hier, Kritik da, was letzten Endes zählt, ist das Verhalten der Nutzer. Dass diese von Werbung genervt sind, die blinkt, Content verdeckt, bewegte Bilder auf der Seite erzeugt, den Seitenaufbau verzögert oder uns sogar mit plötzlich einsetzendem Ton erschreckt, lässt sich nachvollziehen und ist einfach eine Tatsache. Dass User – auch wenn ihnen das nicht bewusst sein mag – letztendlich Profiteure von Werbeschaltung sind, ist ebenso eine Tatsache. Daher kann die Lösung eigentlich nur bedeuten: Werbung ja, aber nicht so! Und da müssen sich dann Webseitenbetreiber, die alle möglichen Formen der Internetwerbung auf ihren Sites zulassen ebenso an die eigene Nase fassen wie die werbetreibenden Unternehmen und die für sie tätige Werbeindustrie.

Des Weiteren müssten gerade die „Datenfresser“ im Internet, die uns mit Haut und Haaren erfassen wollen, damit sie uns zu mehr Konsum verführen können, begreifen wie unmoralisch und gefährlich ihre Kontrollwut ist und dass auch sie dem „freien Internet“ schaden, unter anderem indem sie einen Generalverdacht gegen alles und jeden im Internet erzeugen. Manche Nutzer fragen sich, wenn in ihrem Mailprogramm Werbung geschaltet wird, die thematisch zu den Überschriften ihrer Mails passen, ob denn nun jeder ihre Mails lesen kann. Wer will ihnen verübeln, dass sie der Werbung misstrauen? Erst wenn Datenschutz keine Bringschuld der User mehr ist, kann man auf ein Netz hoffen, in dem Anbieter, Nutzer und Werbetreibende ruhigen Gewissens miteinander leben können.

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